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Fiat Panis

Vom Skandal des Hungers in unserer Welt

"Und wer von uns verhungert ist,

der fiel in einer Schlacht.

Und wer von uns gestorben ist,

der wurde umgebracht."

- Bertolt Brecht -

Artikel vom 16.01.2013..............Bild: Sculpture by Kenneth Treister at the Miami Holocaust Memorial
Artikel vom 16.01.2013..............Bild: Sculpture by Kenneth Treister at the Miami Holocaust Memorial

Jeden Tag sterben in unserer Welt mindestens 80.000 Menschen einen qualvollen Hungertod.

 

Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter 10 Jahren, auf einem Planeten, der grenzenlosen Überfluss produziert. 

 

Wir wissen, dass unsere Erde, unsere Weltlandwirtschaft problemlos zwölf Milliarden Menschen ernähren könnte und schreien diesen Skandal an:

 

Hier werden welche von uns ermordet!

 

Die Spaßgesellschaft des Westens, scheint keine Notiz zu nehemn, mit eiskalter Gleichgültigkeit, mäandert der sich fortschritllich nennende Mensch weichgespült durch sein kleines Leben, während mächtige Feinde des Rechts auf Nahrung in den Führungsetagen transkontinentaler Agrokonzerne und Hedgefonds über Leben und Tod der Bewohner unseres Planeten entscheiden. 

Eine Milliarde der 7 Milliarden Menschen, die unsere Erde bevölkern, leiden dauerhaft und jeden Tag an Hunger.

Die Lebenserwartung in den westlichen Ländern beträgt etwas mehr als 82 Jahre.

Im Süden Afrikas liegt gerade einmal bei 32 Jahren.

 

Doch auch in Europa grassiert das Phänomen des Hungers!

 

So führt die der EU aufgezwungene Austeritätspolitik der deutschen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, an vielen Orten in Europa zu einer massiven Reduzierung der Sozialleistungen mit barbarischen Konsequenzen und dem Resultat, dass z.B. in Spanien im Jahr 2011 2,2 Millionen Kleinkinder schwerst und permanent unterernährt waren.

 

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterscheidet in ihren Statistiken zwischen Unter-, und Mangelernährung und stellt fest: Ein Drittel der Weltbevölkerung kann seine körperlichen und geistigen Möglichkeiten auf Grund von Vitamin- und Mineralstoffmangel nicht voll entfalten!

Die Folgen sind fatal:

Alle vier Minuten verliert ein Mensch (durch Vitamin A-Mangel) sein Augenlicht; er wird blind durch Fehlernährung!

Der Mangel an Vitamin B löst Beriberi (eine Krankheit, die das Nervensystem zerstört) aus.

Fehlt Vitamin C, erkranken die Betroffenen an Skorbut, während Vitamin D-Mangel bei Kindern zu Rachitis führt.

Schwangeren Frauen mangelt es in großem Maße an Folsäure, mit der Folge, dass jährlich 200.000 Kinder missgebildet zur Welt kommen.

Eine Milliarde Menschen leidet unter Jodmangel.

Vitamin A, Eisen und Jod sind die drei Stoffe, die am häufigsten fehlen.

So entstehen Infektionskrankheiten, Blindheit, Blutarmut, Antriebslosigkeit, Einschränkung der Lernfähigkeit, mentale Retardierung, angeborene Missbildung.

Der fortdauernde Mangel dieser Stoffe führt in letzter Konsequenz zum Tod!

Diejenigen, die überleben, erleiden schwerste geistige und psychische Schäden.

Diese Menschen leben permanent in Angst, in andauerender Entwürdigung, erleiden Depressionen und haben panische Furcht vor dem nächsten Tag! 

Um der Würdelosigkeit dieses Daseins zu entfliehen, begehen Zehntausende von ihnen alljährlich Selbstmord.

Eine Schande unserer Zeit

Die skrupellosen Hüter des globalisierten Finanzkapitals der westlichen Industriestaaten haben während der jüngsten Finanzkrise 2008/2009 Kosten von insgesamt 8.900 Milliarden Dollar verursacht.

 

Tausende Milliarden von Dollar und Euro wurden in der Folge quasi über Nacht ausgeschüttet, um das unmoralische Treiben, genannt Marktwirtschaft, weiter wüten zu lassen.

 

Kriminelle Banken konnten und können somit weiter agieren, als wäre nichts geschehen!

 

Gleichzeitig haben sich die Menschen, die in extremer Armut leben (wir beschreiben hier Menschen, die weniger als 1,25 Dollar täglich zur Verfügung haben) im Zuge der Finanzmarktkrise um 89 Millionen erhöht!

Die 89 Millionen Unglücklichen kommen damit zu den Opfern des gewöhnlichen strukturellen Hungers (wenn das System angeblich im Normalzustand funktioniert) hinzu.

Die 8.900 Milliarden Dollar, die die Regierungen der Industriestaaten während der Finanzmarktkrise an ihre jeweiligen Banken gezahlt haben, entsprechen 75 Jahren globaler Entwicklungshilfe!

Der Zynismus und die Gleichgültigkeit der Akteure, Finanzmagnaten und Politiker, aber auch der Bevölkerung, die aufgeklärt sein könnte, ist durch nichts zu rechtfertigen.

"Das Bewusstsein von der Identität aller Menschen ist die Grundlage für das Recht auf Nahrung. Nur der Zufall der Geburt trennt uns von den Opfern. Niemand kann die Vernichtung seinesgleichen durch den Hunger dulden, ohne seine eigene Menschlichkeit, seine Identität aufs Spiel zu setzen."  [1]

 

Es ist nicht zu begreifen und hinzunehmen, dass wir diesen barbarischen Zuständen immer weiter tatenlos zusehen.

 

Josue de Castro hat bereits 1951 in seinem Werk Geopolítica da Fome (Geopolitik des Hungers) darauf hingewewiesen, dass der Hunger in dieser Welt von Menschen gemacht ist. Vom ersten Kapitel seiner Schrift weist er nach, dass der Hunger in erster Linie ein politisches Phänomen ist.

Spätestens nach diesem Buch wissen wir, dass dauernde Unter- und Mangelernährung die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit nachhaltig beeinträchtigt, die Hungernden wie die Satten!

Es ist eine Schande, dass es den Feinden des Rechts auf Nahrung, den transkontinentalen Privatkonzernen, die - direkt oder indirekt - den größten Teil des Weltagrarhandels kontrollieren, solange gelingen konnte, ihre Geschäftsmaxime, die Profitmaximierung, über das Leben der Spezies Mensch, der Natur insgesamt durchzusetzen.

Es ist schockierend, welchen Einfluss sie auf ganze Nationen ausüben (durch geschickte Lobbyarbeit gelingt es den Profitgeiern, dass die Vereinigten Staaten von Amerika den Internationalen Pakt Nr. 1 über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte - dessen Artikel 11 das Recht auf Nahrung festschreibt - bis heute nicht ratifizierten). Die USA sind nicht aber lange nicht alleine: Großbritannien, Australien, Kanada, die Schweiz u.a. sind dem Pakt zwar beigetreten, weigern sich aber, die Justiziabilität des Rechts auf Nahrung anzuerkennen.

 

Konzerne sind die Herren der Welt.

 

Die 200 größten Konzerne kontrollieren heute rund ein Viertel der globalen Lebensmittelerzeugung. Sie erwirtschaften immense Gewinne und verfügen über weit höhere Finanzmittel als die meisten Staaten, in denen sie ihren Sitz haben.

Dabei kontrollieren die Giganten der Lebensmittelindustrie nicht nur die Preisbildung und den Handel der Nahrungsmittel, sondern auch wichtige Bereiche der Agroindustrie, vor allem Saatgut, Dünger, Pestizide, Lagerung, Transport usw.

Es handelt sich hier um Oligopole, denen jedes Mittel recht ist.

Mit ihrer Kapitalkraft wirken sie massiv auf die Preisgestaltung der Nahrungsmittel ein: Und provozieren Höchstpreise.

Geht es jedoch darum, einen lokalen Markt zu erobern oder Konkurrenten auszuschalten, können sie aber auch solange mit Dumpingpreisen aufwarten, bis die einheimischen Erzeuger ausgeschaltet sind, um dann die Preise wieder massiv zu erhöhen...so sie sind immer einen Schritt voraus!

Flankiert werden diese Aktionen von den willfährigen Regierungen, die von ihnen abhängig sind. Umgeben vom rechtschaffenden Mantel des IWF, der Weltbank und der WTO.

Die Studie Oxford Commitee for Famine Relief von Oxfam belegt eindeutig, dass jedes Strukturanpassungsprogramm, das der IWF in dem Jahrzehnt von 1990 - 2000 durchgeführt hat, Millionen Menschen dem Hunger ausgeliefert hat.

"In regelmäßigen Abständen räumt der IWF den überschuldeten Ländern ein befristetes Moratorium oder eine Refinanzierung ihrer Schulden ein. Unter der Bedingung, dass die überschuldeten Länder sich einem sogenannten Strukturanpassungsprogramm unterwerfen. All diese Programme zwingen die betroffenen Länder zu oft massiven Kürzungen der Ausgaben für Gesundheitswesen, Bildungssystem und Sozialleistungen - etwa Subventionen auf Grundnahrungsmittel und Unterstützung bedürftiger Familien."

[2]

Sind die Sozialstrukturen erst zerstört, geht der IWF in die zweite Phase über.

Nun werden die Märkte der jeweiligen Länder für die privaten transkontinentalen Lebensmittelkonzerne geöffnet. So trägt dieser, perfiderweise Freihandel genannte, Vorgang maßgeblich zu Hunger und Tod der entsprechenden Bevölkerung bei! 

Schutz und Einfuhrzölle werden auf einen Mindestsatz reduziert und öffnen so das Tor für die Einfuhr der westlichen Waren. Es ist ein abgekartetes Spiel.

Die WTO ist nicht besser. Sie kritisiert regelmäßig unentgeltliche Hilfe, organisiert von Organistionen wie der WFP, an Entwicklungsländer.

Sie argumentiert, dass diese Praxis den Markt pervertiere, schließlich müsse ja jede Ware einen Preis haben...

Damit folgen sie der Logik der Spekulanten, der Hedgefonds, der noblen Großbankiers sowie allen anderen Raubrittern des globalisierten Finanzkapitals und blenden dabei jegliche Humanität aus. Sie unterstützen ausnahmslos jene, die aus Profitsucht und persönlichen Gewinnstreben jegliche Mitmenschlichkeit vermissen lassen und schlagen sich in dreistester Weise auf die Seite der skrupellosen Zyniker, die das Weltfinanzsystem ruiniert und Vermögenswerte von vielen hundert Milliarden vernichtet haben.

Es ist eine verkehrte Welt. Ein perverses System was durch unser Untätigkeit jeden Tag legal morden darf. In einer Welt des Miteinanders hätten jene Maschinen-Menschen mit Maschinen-Herzen jede Solidarität verwirkt, würden geächtet und aus der Allgemeinheit ausgeschloßen...das diese Grundwerte des Lebens so pervertiert werden, liegt in den Systemzwängen, die uns diktiert werden, denen wir uns unterordnen...dass muß nicht so bleiben!

 

Es ist unsere Aufgabe, alles in unserer Macht stehende zu tun, Maschinen-Herzen zu enttarnen und den Herzschlag der Erde, den ihr eigenen Rhythmus der Kooperation zu fühlen und nach ihm zu tanzen...

"Die stärksten Mauern fallen durch ihre Risse" - Che Guevera -

Wir wissen, dass der wichtigste Faktor, der für das Massaker von Hunger und Unterernährung verantwortlich ist, die ungleiche Verteilung von Reichtum auf unserem Planeten ist.

 

Wir wissen, dass die einzig rechtlich und moralisch vertretbare Lösung ein vollumfänglicher Schuldenerlass für die ärmsten Länder unserer Erde ist.

 

Wir wissen, dass der Kapitalismus nur mit sehr kurzfristigen Profit-Argumenten funktionieren kann, da es ihm stets und alleine um Gewinn-Maximalisierung geht, während er eine permanente Massenvernichtung von Menschen verantwortet und die Allmacht weniger Konzerne begünstigt (85 Prozent aller auf der Welt gehandelten Nahrungsmittel liegen in der Hand von zehn multinationalen Gesellschaften).

Wir wissen, dass es alleine der biologische Zufall ist, der uns von den Hungeropfern dieser Welt trennt und sehen nicht länger ein, dieser zutiefst inhumanen Logik weiter zu folgen.

 

"Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir."  - Imamanuel Kant - 

 

Es ist jetzt an der Zeit, das Offenkundige nicht länger zu verschweigen, mit dem Denken ich kann ja eh nichts dagegen machen Schluss zu machen, aufhören zu resignieren und sich dem allabendlichen Fernsehprogramm, den bunten Bildern der Ablenkung zu ergeben, und stattdessen in einem Aufstand des Gewissens dieser kannibalischen Weltordnung entgegen zu treten, um uns endlich wieder vollkommen fühlen zu können, weil es moralisch nie hinnehmbar war und nie hinnehmbar sein wird, der Massenvernichtung von Menschen tatenlos zuzuschauen.

 

Im September 2000 haben 146 der damals 193 UNO-Staaten ihre Vertreter nach New York entsandt, um ein Verzeichnis der schlimmsten Tragödien unserer Zeit anzulegen: Hunger, extreme Armut, Wasserverschmutzung, Säuglingssterblichkeit, Geschlechterdiskriminierung, Aids, Epidemien und Klimazerstörung wurden als die 8 verheerendsten Geißeln des 21. Jahrhunderts festgehalten.

Nach Berechnungen, die die Staats- und Regierungschefs vorlegten, müsste die Weltgemeinschaft fünfzehn Jahre lang eine jährliche Investition von 80 Milliarden Dollar vornehmen, um sich dieser Geißeln für immer zu entledigen. 

Dazu würde es genügen, bei den 1210 vorhandenen Millardären, die es auf der Erde gibt, eine jährliche Vermögenssteuer von 2 Prozent zu erheben...

 

...wir fragen uns: Warum verdammt nochmal passiert das nicht?!

 

In 13 Jahren (2000 - 2013) sind 380 Millionen Menschen verhungert...

verhungert!

Verhungert auf unserem Planeten, während wir unsere Zeit vor überfüllten Regalen im Supermarkt verbringen und uns nicht entscheiden können, welche Joghurt-Sorte wir heute mitnehmen sollen!

Diese 380 Millionen unwiederbringlich einzigartigen Charaktere sind vergessen und ermordet worden...

Es geht um lausige 2 Prozent, die den unermesslich 1210 Reichen auf unserer Erde 15 Jahre jedes Jahr fehlen würde...

Wir behaupten: denen fiele das nicht einmal auf!

 

Worauf also warten?

 

"Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier" 

- Mahatma Gandhi -

 

Es ist von uns zu erwarten, dass wir konsequent gegen den Sittenverfall unserer Führungseliten, den transkontinentalen Privatkonzernen [3], der perversen Gier nach immer mehr eintreten und entschieden unsere Stimme gegen den Skandal des Verhungerns erheben, jeder einzelne von uns...

das ist das Mindeste, was wir tun können!

Die vielen hundert Millionen Menschen, die sich der Vernichtung durch Hunger  [4] ausgeliefert sehen, sind auf unsere rückhaltlose Solidarität angewiesen...!

 

Leisten wir diese nicht, haben wir es verwirkt, uns intelligent und empathisch nennen zu dürfen!

 

 

[1] Ziegler, Jean: Wir lassen sie verhungern - Die Massenvernichtung in der Dritten Welt, Bertelsmann: München 2011.

[2] Ziegler, Jean: Wir lassen sie verhungern - Die Massenvernichtung in der Dritten Welt, Bertelsmann: München 2011.

[3] Harald Schumann Foodwatch Bericht: Die Hungermacher

[4] ARD Dokumentation: Hunger

 

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