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Nachrichten aus der beschädigten Welt

Artikel vom 20.11.2013
Artikel vom 20.11.2013

 

"Der Unternehmer heißt Unternehmer, weil er etwas unternimmt.

Der Arbeiter heißt Arbeiter, weil er arbeitet.

Würden die Arbeiter etwas unternehmen, müßten die Unternehmer arbeiten!"

-Floh de Cologne- 

 

 

Das Gefühl, nurmehr für die Arbeit zu leben, für den Lohn, die Verwertung, für die Konkurrenz, den Wettbewerb, für die Ressourcen, den Status, für das Geld.

Das Gefühl, immerfort dienstlich verfügbar zu sein, zu Lasten der Freizeit, der Kinder, der Liebe, der Entfaltung, der Kreativität, dem persönlichen Glück, der Freundschaften.

Das Gefühl, vom Warenfetisch hypnotisiert und fremdbestimmt zu sein.

Wehrlos, nicht im Stande dem schmerzenden Griff der Profiterwirtschaftung mit Charakter zu begegnen. 

Komplett verführt von der vollkommenen Produktionweise und dem Konsum der Glitzer-Güter und Daddel-Dienstleitungen.

Gefangen im eigenen Tun und ewigen Treten des Hamsterrads.

Unmöglich die Maschinerie im Hintergrund zu ahnen, die rastlos weiter wabert, zum öden Mechanismus verkommen ist, nichts anderes kann als manipulierte Marionetten, Schnurmenschen auszuspucken, die morgens in ihrer verdinglichten Katalog-Welt aufwachen, gefühllos der Systemerhaltung dienen und sich freuen, im nächsten Jahr die neueste IKEA-Broschüre im Briefkasten zu finden.

 

Sinn des Lebens? Träume? Selbstverwirklichung? Freude?

 

In einer Welt in der technologische Entwicklungen und Errungenschaften, 

Beschäftigungsverhältnisse zunehmend überflüssig gemacht haben, überlebt das Dogma:

Jeder kann und jeder hat bedingungslos zu arbeiten, koste es was es wolle!

Das Kapital, letzter Gott und unfehlbarer Taktgeber, diktiert die Claims:

 

"Wer nicht arbeitet, soll nicht essen!"

"Lohnsklaven müssen devot, mobil und flexibel sein!"

 

Dankbar für den Zeit- und Erfolgsdruck, bettelnd bloße Kalkulationsmasse und Kostenfaktor sein zu dürfen, drängt sich der gedemütigte Kapitalismussklave in die Flure der Arbeitsagenturen.

Flexible Arbeitsverträge, Niedriglohnsektor, Teleworking, 60 Stundenwoche heute, Kurzarbeit morgen, endlose Praktika hier, befriste Arbeitsverträge dort...freudestrahlend nickt er jedes Verfügen über seine Arbeitskraft weg.

Knechtisch dienend werden Millionen unbezahlter Überstunden im Jahr toleriert. Freundlich lächelnd krank zur Arbeit geschleppt.

Alles ist besser als Hartzer zu sein, dem Brandmal ultimativer gesellschaftlicher Ausgrenzung.

Hinterrücks naturalisiert marktwirtschaftliche Arbeit ihr Umfeld und erzeugt die gewollte Rolle sozialer Integration in die Gesellschaft.

Die eigene Arbeitskraft zu verkaufen ist damit schleichend zur seelenlos unsichtbaren zweiten Natur geworden, als wäre ein Leben ohne Arbeit keines mehr.

Das Wesentliche bleibt verborgen:

 

Über ein entscheidenes Moment des Lebens die Kontrolle verloren zu haben.

 

Dabei ist längst offenkundig, dass die von der Arbeit beherrschte Gesellschaft keine vorübergehende Krise durchlebt, sondern bereits an ihre absolute Schranke gestossen ist!

Wer das Denken noch nicht verlernt hat, enttarnt die Bodenlosigkeit der Propaganda:

Der Verkauf der Ware Arbeitskraft im 21. Jahrhundert ist genauso aussichtsreich, wie es der Verkauf von Postkutschen im 20. Jahrhundert war.

Es fällt nicht schwer zu begreifen, dass sich die Reichtumsproduktion im Gefolge der mikroelektronischen Revolution rasant beschleunigt und zunehmend von der Anwendung menschlicher Arbeitskraft abgekoppelt hat.

Doch noch in seinem Tod zeigt sich der Arbeitsgötze als totalitäre Macht, frisst sich in die kollektive Psyche und treibt das gesellschaftliche Handeln an.

Sein unterschwelliger Subtext diktiert die Norm!

 

"Besser irgendeine Arbeit annehmen, als keine haben...!"

 

Fanatisch werden auch die letzten Hindernisse totaler Kommerzialisierung aller sozialer Beziehungen kritiklos hinweggeräumt.

Das vereinzelte Ich verbeugt sich vor der bedingungslosen kannibalischen Konkurrenz. 

Ein unterwürfiger Knicks vor der Logik der Rentabilität.  

Die letzten im Rennen befindlichen Vasallen wetteifern um die verbliebenen Plätze. 

Aufgehetzt von der hechelnden Despotie des medialen Boulevards, der sich in seinen Gazetten und Talkrunden höhnisch die Masse der Verlierer zur Brust nimmt, verblasst auch noch der letzte Impuls, gegen die unerhörten Zumutungen zu rebellieren.

 

Willkommen in der ultimativen Gameshow, heute im Studio:

Drei Viertel der Weltbevölkerung...

Schnappt euch euren Stuhl auf der globalen und totalen Reise nach Jerusalem...

wir spielen...Alle gegen Jeden... 

 

Die Studiolichter ausgerichtet auf die absurde Realität armer Teufel des Trikonts, die an verpesteten Straßenkreuzungen die Scheiben vorbeifahrender Autos putzend als leuchtendes Vorbild unternehmerischer Intiative herhalten müssen, an dem sich Arbeitslose in der hiesigen Dienstleistungswüste orientieren sollen, erdreisten sich toll klingende Kommisionen für Zukunftsfragen, ihren geistigen Durchfall ungestraft ausbreiten zu dürfen:

"Das Leitbild der Zukunft ist das Individuum als Unternehmer seiner Arbeitskraft und Daseinsvorsorge." Oder, noch besser: "Die Nachfrage nach einfachen personenbezogenen Diensten ist umso größer, je weniger die Dienste kosten, das heißt die Dienstleister verdienen."

 

Gäbe es eine Welt, in der die menschliche Selbstachtung noch zählte, müssten diese Aussagen unverzüglich den sozialen Aufstand provozieren.

Aber der bleibt weiterhin aus...

Nicht einmal die Menschenjagd auf "Illegale", die sich an inländische Arbeitsplätze "heranschleichen" wollen und vor unseren Grenzen ersaufen, erreicht das verrohte Gewissen.

Das es infam ist, Menschen Illegal zu nennen (kein Mensch ist auf dieser Erde illegal!), erreicht das abgestumpfte Individuum nicht. 

Im Kampf um den immer kleiner werdenen Wohlsstandskuchen fallen die letzten Hemmungen. 

Nur eines zählt: Die Mühle hat verdammt nochmal zu laufen, basta!

Über Sinn, Inhalt und Zweck von Arbeit wird in den abgeschotteten Industriemetropolen grosszügig hinweggeschaut.

Selbstbetrug hat Hochkonjunktur: Wo dauernd von Motivation und Kreativität gefaselt wird, ist garantiert nichts mehr davon übrig! Und so zählen Autosuggestion, Selbstdarstelllung und Kompetenz-Simultation heute zu den wichtigsten Tugenden von Managern und FacharbeiterInnen, Medienstars und Buchhaltern, LehrerInnen und Fahrkartenkontrolleuren! 

Im eisernen Griff des eintönigen Rhythmus Kaufen und Verkaufen tauschen sich die einzelnen nicht länger als selbstbewusste gesellschaftliche Wesen aus, sondern exekutieren als soziale Automaten nur den ihnen vorausgesetzten Selbstzweck!

 

Die Anhäufung toter Arbeit als Kapital, dargestellt in der Geldform, bleibt der einzige Sinn, den das warenproduzierende System kennt.

 

Nicht was getan wird zählt, sondern nur, dass das Tun als solches getan wird, um die unendliche Vermehrung von Geld um seiner selbst Willen zu gewährleisten.

Nicht einmal die gehetzten Microsoft Manager, Sony CEO's, Nestle Funktionäre dürfen sich in diesem System eine Pause gönnen. Außerhalb der Tretmühle wissen auch sie nichts mit sich anzufangen; Muße, Erkenntnislust und sinnlicher Genuss sind ihnen genauso fremd wie ihrem Untergebenen.

Auch sie bleiben Knechte des Arbeitsfetischs, bloße Funktionseliten des irrationalen gesellschaftlichen Selbstzwecks. Ihre private Zeit wird gleichermaßen Produkt der Arbeit, abgespalten von ihr und doch nur existent im Bezug auf sie.

 

Arbeit im Kapitalismus ist die Tätigkeit derjenigen, die ihre Freiheit verloren haben.

 

Schleichend und auf leisen Sohlen ist die soziale Abhängigkeit vollständig zum abstrakten Systemzusammenhang mutiert.

Überall spürbar und gerade deshalb nicht zu fassen ist sie zur gesellschaftlichen Totalität geworden.

Ein jeder ist Knecht und gleichzeitiger Herr...sein eigener Sklavenhändler und Aufseher.

Alle tänzeln im Rhythmus der Kapitalverwertung, die sich klammheimlich mit uns verschwistert hat und ohne die wir heute nicht mehr auszukommen scheinen.

Gleichzeitig leidet das warenproduzierende System seit jeher an einem unheilbaren Selbstwiderspruch:

Einerseits lebt es davon, massenhaft menschliche Energie durch Verausgabung von Arbeitskraft in seine Maschinerie aufzusaugen.

Andererseits erzwingt das Gesetz betriebswirtschaftlicher Konkurrenz eine permanente Steigerung der Produktivität, indem es kontinuierlich menschliche Arbeitskraft durch verwissenschaftliches Sachkapital ersetzt.

 

An diesem Widerspruch entzünden sich all seine Krisen. 

 

Heute sind wir erstmals am Punkt angekommen, an dem mehr Arbeit wegrationalisiert wird als durch Ausdehnung der Märkte reabsorbiert werden kann.

Ganze Sektoren und Ebenen der Konstruktion, der Produktion, des Marketings, der Lagerhaltung, des Vertriebs und selbst des Managements brechen plötzlich weg.

Weil es sich bei der demokratischen Arbeitsgesellschaft um ein ausgereiftes, auf sich selbst rückgekoppeltes Selbstzwecksystem der Verausgabung von Arbeitskraft handelt, ist innerhalb seiner Formen auch ein Umschalten auf allgemeine Arbeitszeitverkürzung nicht möglich.

Die betriebswirtschaftliche Rationalität verlangt, dass einerseits immer größere Massen arbeitslos und damit von der systemimmanenten Reproduktion ihres Lebens abgeschnitten werden, während andererseits die stetig schrumpfende Anzahl der Beschäftigten einer umso größeren Arbeits- und Leistungshetze unterworfen ist...

 

...und so kehren mitten im Reichtum, Hunger und Armut auch in die kapitalistischen Zentren zurück...liegen intakte Produktionsmittel und Anbaufelder massenhaft brach...

stehen Wohnungen und öffentliche Gebäude haufenweise leer...während

Obdachlosigkeit unaufhaltsam steigt...

 

Der Schauplatz des letzten Gefechts der Weltwirtschaft offenbart ganze Regionen, die von globalen Kapital- und Währungsflüssen abgeschnitten werden und als Opfer der nomadischen Verdrängungskonkurrenz am Seitenrand vegetieren sollen.

Er enthüllt desorganisierte Staaten und Nationen, die implodieren und präsentiert in seinen TV-Sendern von Überlebenskonkurrenz in den Wahnsinn getriebene Bevölkerungen, die in ethnischen Bandenkriegen übereinander herfallen.

Doch immer noch glaubt das fremdbestimmte gesellschaftliche Bewusstsein sich anlügen zu können, verklärt die Zusammenbruchsregionen zu temporären Krisen, lässt sich munter weiter neoliberale Medizin verordnen, während hemmungslos die Arbeitsmarktstatistiken gefälscht und alle Formen der Verelendung wegsimuliert werden.

Tricky und boshaft:

Tricky, weil weitere Akkumulation von Kapital nicht länger allein durch Staatsverschuldung simuliert werden kann, sich deswegen seit den achtziger Jahren die permanent wütende Entstehung fiktiven Kapitals auf die Aktienmärkte verlagert und zur Folge hat, dass das Verhältnis von Realökonomie und spekulativer Kurssteigerung auf den Kopf gestellt wird.

Boshaft, weil so der Weltwirtschaftskollaps durch den spekulativen Prozess immer weiter hinausgezögert wird, obwohl jeder ahnt, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis auch die Finanzmärkte der kapitalistischen Zentren in den USA, der EU und Japan zusammenbrechen werden. 

 

So ist der Eisberg bereits in Sicht, während auf Deck der böse Spekulantenbube auf die Rampe geführt wird... 

 

Statt dem wütenden Tornado ins Auge zu schauen und die kapitalistische Maschinerie im Ganzen zu hinterfragen, wird im medialen Gerichtssaal der Börsenhai zum Bösewicht.

Die systemische Dimension indes, die uns in diesem System alle kontinuierlich zwingt, wider unsere eigentliche Natur zu handeln und eigentlicher Ursprung der Misere ist, wird konsequent ausgeblendet.

Dass der Kapitalismus nicht ruhen kann, bis er jeden gesellschaftlichen Reichtum in privaten wenigen Händen konzentriert.

Dass er keine andere Motivation kennt als das Primat der ökonomischen Verwertung, des Profits und der Akkumulation.

Dass er die Exponentialfunktion zum Gott erhebt.

Dass er das gesellschaftliche Miteinander in bloße Warenbeziehungen verwandelt.

Dass er Menschen ausschließlich auf Arbeitskräfte und Konsumenten reduziert.

Dass er sämtliche Bedürfnisse und damit alle Lebensverhältnisse den Anforderungen seiner zerstörerischen Produktionsweise unterordnet.

Dass er wie das Nichts aus der Unendlichen Geschichte wirkt, alles vereinahmt, alles kapitalisiert, alles verwertet, alles absorbiert und solange seinen Zwecken unterstellt, bis nur ein Sandkorn übrigbleibt.

Dass er die geschlechtsspezifische Teilung der gesellschaftlichen Arbeitsbereiche

(-->Care Arbeit) sowie ihre hierarchische Anordnung verstetigt und trotz aller Gleichberechtigungsphrasen bis heute aus der Ausbeutung der Frau einen entscheidenden Nutzen zieht.

Dass das Geld, das in scheinbar unerschöpflicher Menge zirkuliert, selbst im kapitalistischen Sinne längst kein gutes mehr ist, sondern nichts als heiße Luft, die die spekulative Blase im Wesentlichen verursacht hat.

Dass jeder Versuch, diese Deformation durch Projekte einer wie auch immer gearteten Besteuerung (Tobin...etc.) zu glätten, nur mit dem umso schnelleren Platzen dieser Blase enden muss...

 

All das wird abgestritten, negiert und vertuscht.

 

Statt zu begreifen, dass Mensch und Natur auf Grund der dem Kapitalismus innewohnenden Tendenz der fallenden Profitrate in diesem System unrentabel werden müssen und deshalb das Kriterium der Rentabilität selber, samt seinen arbeitsgesellschaftlichen Grundlagen als obsolet anzugreifen ist, dämonisiert der Mainstream Feindbilder, die wir konsumieren sollen, um gegeneinander aufgehetzt das Offensichtliche zu übersehen...

Die angewandte Methode heißt Konkurrenz und sorgt dafür, dass Belegschaften und Betriebsräte ihre Widersacher im Lohnabhängigen fremder Betriebe und Standorte suchen und finden...egal ob die in der nächsten Ortschaft oder im fernen Osten wirken.

Und wenn sich die Frage nach der nächsten betriebswirtschaftlichen Rationalisierung im eigenen Unternehmen stellt, wird auch die Nachbarabteilung und der unmittelbare Kollege zum bedingungslosen Feind!

Der permanenten Entsolidarisierung unterworfen, verliert sich die Gesellschaft im Gegeneinander...der Rentner wird zum natürlichen Rivalen der Beitragszahler, der Kranke zum Antipode aller Versicherter, der Immigrant zum Hassobjekt aller wildgewordener Inländer...

 

Verängstigt torkelt das Individium durch die wabernde Keimzelle des Trennenden und bleibt entfremdet zurück. 

 

Entfremdete Arbeit macht aber weder Spaß noch ist sie körperlich oder geistig dem Menschen angemessen.

Die Beziehung zwischen Mensch und Arbeit, die kreativ und befriedigend sein könnte, wandelt sich zum bezugslosen Geschäft, zur Handelsware des Arbeitsmarkts.

Im Katalysator des kapitalistischen Erwerbsleben verdinglicht sich damit Arbeit zur entfremdeten Geschäftsbeziehung, verliert den Bezug zum sinnlichen Sein und wird zum Ursprung der Unzufriedenheit. 

 

Die Kluft der Vereinzelung erkennen, die Depression überwinden!

 

Wir wissen:

Dass es überfällig ist, mit der Fiktion des Arbeitsspektakels zu brechen!

Wir erleben das Paradox einer Gesellschaft von Arbeitern ohne Arbeit, in der die Ablenkung, der Konsum und das Vergnügen nur noch den Mangel daran beklagen, wovon sie uns eigentlich ablenken sollten.

Und selbst wenn es uns gelänge, ein Leben lang zu buckeln, gibt es keine Aussicht eine würdige Rente zu erhalten...worauf also sollten wir warten?

 

Wir wissen:

Dass bis heute keine bessere Methode zur Disziplinierung der Massen als Lohnarbeit gefunden wurde.

Wissen, dass wir permanent unserer Produktionsmittel beraubt werden und dies der Ursprung unserer Enteignung ist.

Wissen, dass der Kapitalertrag durch die Aneignung unserer Mehrarbeit, dem Mehrwertraub durch fremde Eigentümer dieser Produktionsmittel generiert wird.

Dass wir uns daher der Definition von Arbeit, die schon immer zwei gegensätzliche Dimensionen umfasste, die Dimension der Ausbeutung und die Dimension der mehr oder weniger freiwilligen Teilnahme, entziehen und ihre tägliche Reproduktion beenden müssen...und halten fest:

 

Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen findet nicht länger in unserem Namen statt.

 

Wir brechen mit der sogenannten Wertegemeinschaft, die zum totalen Egoismus verführt und zur Gänze auf die Ökonomie reuziert wurde...

Wir enttarnen die Lüge, dass die kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auf Grund ihrer Oberflächenstruktur der Natur des Menschen entsprechen würde und ihre Spielregeln daher nichts weiter als ihre logische Konsequenz seien und es deswegen keine Alternativen zu ihr gäbe...

Wir wissen:

Dass privater Reichtum auf der gewaltsamen Trennung der Arbeitenden von den Bedingungen ihrer Arbeit, den Werkzeugen, Maschinen, Rohstoffen mit denen sie täglich zu tun haben, beruht und diese Bedingungen von Generation an Generation weitergegeben werden.

 

Wir wissen, dass dies die fundamentale Logik der Verwendung von Geld als Kapital ist...

 

...und protestieren gegen diese Strukturen!

Wir schaffen eine breite Gegenöffentlichkeit, die die unabdingbare Voraussetzung dafür ist, dass sich eine praktische soziale Bewegung gegen die Form der Ausbeutung bildet und geschlossen handeln wird.

 

Wir verzichten darauf, weiter nach höherem Lohn oder besseren Arbeitsbedingungen zu betteln...

...sondern stellen das Lohnarbeitsverhältnis als Ganzes in Frage!

 

An die Stelle von Markt und Staat platzieren wir ein gestaffeltes System von Räten.

Vom Stadtteil bis zur Weltebene werden wir in freien Assoziationen nach Gesichtspunkten sinnlicher, sozialer und ökologischer Vernunft debattieren und selbstbestimmt entscheiden.

 

Keine automatische unsichtbare Hand wird uns dabei leiten, sondern nur unser bewusstes gesellschaftliches Handeln.

 

Wir wissen:

Wir brauchen keine Stellvertreter, keine Politiker, keine Manager, keine Vorgesetzten...

...wenn es um uns geht, können wir am besten bestimmen, wie wir uns organisieren und wie wir das von uns Erarbeitete verteilen.

 

Nennt ihr uns Phantasten, zeigen wir auf eure Wirtschaftsapologeten, eure Märchenerzähler, die lügenhaft und unaufhörlich behaupten, dass einzig die kapitalistische Warenproduktion im Stande sei, der Mehrheit der Lebendigen ein annehmbares Leben bescheren zu können!

Nennt ihr uns illusionär, brechen wir die Konventionen...

 

Wir hören schon euren Aufschrei: Die vielen Arbeitsplätze!

Wir sagen: Jawohl. Rechnet ruhig einmal aus, wieviel Lebenszeit ihr uns täglich raubt, nur um tote Arbeit aufzuhäufen, Menschen zu verwalten und das herrschende System zu schmieren.

 

Die einzige Rechtfertigung, die ihr für eure gegenwärtigen und zukünftigen Verbrechen findet, ist der Zustand der Welt, der auf euren vergangenen Verbrechen beruht.

 

Während ihr noch kalkuliert, klappen wir euer Fabelbuch zu!

 

Weil wir wissen:

Das unser Wirken dann den Charakter verändert, wenn es nicht mehr in eine selbstzweckhafte und entsinnlichte Sphäre von abstrakten Fließzeiten gebannt wird, sondern seinem eigenen individuell variablen Zeitmaß folgt und in persönlichen Lebenszusammenhängen integriert ist.

 

Habt ihr fertig gerechnet und nennt uns weiter Utopisten?

 

Fickt euch! Wir wissen:

Dass die Überwindung gewinnorientierter Arbeit alles andere als wolkige Utopie ist!

Und ignorieren eure toten Rechenmodelle!

Weil wir noch leben und ohne Augenbinden hinter die Kulissen schauen!

 

Wir wissen:

Dass die Weltgesellschaft in der bestehenden Form keine 50 Jahre mehr so weiter machen kann...und sagen euch, dass wir nicht länger zuschauen werden, dass sie von Dilletanten verwaltet und kommandiert wird...

Wir verbünden uns und werden euch die Notebooks aus den Händen schlagen, eure Mikrofone in den Talkshows stummschalten, eure Börsennachrichten manipulieren, eure Computermodell-Ausdrucke unseren Kindern zum Malen geben...eure betriebswirtschaftliche Logik in die Tonne treten!

 

Seht es endlich ein:

Eure Zeit ist abgelaufen!                                                      

                                                                                                   (°!°)

 

 

"Sich darüber hinaus und gegen die Arbeit zu organisieren, kollektiv vom Regime der Mobilisierung zu desertieren, der Existenz einer Vitalität und einer Disziplin in der Demobilisierung selbst Ausdruck zu verleihen, ist ein Verbrechen, das diese Zivilisation in äußerster Bedrängnis nicht bereit ist uns zu vergeben; denn dies ist die einzige Art, sie zu überleben."

-unsichtbares Komitee-